Kampfgericht

Kampfgericht

Besteht aus Kampfrichter/Ringrichter, Punktrichtern, Zeitnehmer, Schiedsgericht (Delegierte), Arzt und Veranstalter. Der Veranstalter klärt die Benennung des Kampfgerichtes. Das Kampfgericht ist verpflichtet den Kämpfen mit größter Aufmerksamkeit zu folgen und alles zu unterlassen, was sie von ihrer Aufgabe ablenken kann. Das Kampfgericht hat die Leistungen aller Kämpfer unparteiisch und nach bestem Wissen und Gewissen zu beurteilen. Die Entscheidung der Kampfrichter ist endgültig; Einsprüche sind nicht gestattet. Je nach Bedeutung des Kampfes genügt ein Kampfrichter und zwei Seitenrichter (Punktrichtern), u.a. kann nur ein Kampfrichter eingesetzt werden. Die Seitenrichter unterstützen den Kampfrichter.

Kampfrichter (Referee)

Die Bekleidung der Kampfrichter sollte aus einem weißen Hemd, weißer Hose und passenden Sportschuhen bestehen. Die Kämpferausrüstung ist vor dem Kampf zu prüfen. Der Kampfrichter ist unparteiisch und hält sich an die Vorschriften des Kampfes. Die Kämpfer und deren Betreuer stehen unter seiner Anordnung, der Folge zu leisten ist. Er ermahnt, verwarnt oder disqualifiziert einen oder beide Kämpfer, je nach Schwere des Verstoßes. Bei einem schweren Verstoß ist bei dem zuständigen Verband zeitliche oder dauernde Sperrung zu beantragen. Die Verwarnung ist mit einer kurzen Begründung bekanntzugeben. Der Ringrichter hat immer das Vorrecht Stichproben vorzunehmen, d.h. in die Umkleideräume zu gehen und das Equipment zu überprüfen, sowohl vor und als auch nach dem Kampf. Er übernimmt die Punkttabelle und überprüft sie auf Vollständigkeit. Dann übergibt er diese an den Delegierten. Ist kein Delegierter zur Stelle, bestätigt der Ringrichter das Urteil. Fehlt ein Punktrichter, kann der Ringrichter mitpunkten. Kommandoworte: Kampfunterbrechung "STOP" – Kampffortsetzung "FIGHT"- Umklammerung, Lösung " BREAK".

Der Kampfrichter ist dafür verantwortlich, dass der Kampf nur dann geführt oder weitergeführt wird, wenn beide Kämpfer absolut kampffähig sind. Beim geringsten Verdacht oder Anhaltspunkt einer Kampfunfähigkeit muß mit dem Anzählen begonnen werden bzw. bei einer Verletzung muß der Kampf unterbrochen werden. Im Falle des Anzählens muß der andere Kämpfer in eine neutrale Ecke geschickt werden; im Falle einer Verletzung ist sofort der Ringarzt hinzuzuziehen. Das An- oder Auszählen geschieht im Sekundenrhythmus von 1 - 10; die Zahl 10 bedeutet das „AUS“. Es wird über das Rundenende hinaus weitergezählt. Ein Vollkontaktkampf soll vom Kampfrichter nur unterbrochen werden, wenn ein Kämpfer am Boden ist, bei einem „KnockOut“, Verletzungen, Ermahnung oder bei Erteilung von Minuspunkten, wenn die Sicherheitsausrüstung nicht in Ordnung ist oder wenn ein Kämpfer, sein Coach oder der Ringarzt den Kampf beenden wollen.

Situationen, die von diesen Regelwerk nicht erfaßt wurden, die in den vorstehenden Regeln nicht behandelt werden, entscheidet der Kampfrichter zusammen mit den Seitenrichtern.

Delegierte

Sind gewählte oder persönlich von einer dazu befähigten Instanz beauftragte Akteure, denen die Aufgabe der konkreten Aktion per Einzelvollmacht zukommt.

Kampfrichter Aufgaben, während des Kampfes

Bei herausfallen des Zahnschutzes des Kämpfers, übergibt der Referee dies dem Trainer zum Säubern.

Wird die Schutzausrüstung (Boxhandschuh, Kopf-, Tief-, Schienbein- und Fußschutz, etc) während des Kampfes beschädigt oder ausgezogen, wird er Kampf bis zur Behebung unterbrochen.

Bestrafungen

Der Kampfrichter kann im Falle eines leichten Verstoßes gegen die Regeln den Kämpfer verwarnen. Falls einer der Kämpfer versucht einen schweren Verstoß zu begehen bzw. einen solchen begeht oder im Falle mehrere leichter Verstöße, muß der Kampfrichter eine Verwarnung aussprechen. Erhält der Kämpfer ein zeite Verwarnung, wird er disqualifiziert. Bei einem sehr schweren Verstoß ist der Kämpfer direkt zu disqualifizieren. Bei mehreren oder einem besonders gravierenden Verstoß gegen die Verbote kann der Kampfrichter einen Kämpfer nach Rücksprache mit dem Seitenrichter für den Wettkampf disqualifizieren.

Punktrichter

Bewertet wird jeder Kampf durch 3 Punktrichter. Jede Runde wird mit der Punktzahl abzüglich evtl. Minuspunkte durch Fouls, fehlende Fußstöße oder Niederschläge bewertet. Das Gesamtergebnis ergibt sich aus der Addition der Runden-Resultate.

Die Punkrichter haben die Leistung der Kämpfer unparteiisch und nach bestem Wissen und Gewissen auf Grund der vorgeschriebenen Punktwertung zu beurteilen. Die Bewertungs Ergebnisse haben sie nach jeder Runde unverzüglich in die Punktetabellen einzutragen. Nach Errechnung des Gesamtresultates sind die Punktetabellen den Kampfrichter zu übergeben. Es ist erlaubt, die Hilfspunkte auf den Punktezetteln zu vermerken. Die Unterhaltung während des Kampfes ist untersagt. Niemand darf an Ihren Tisch. Verboten ist mit den Mitgliedern des Schiedsgerichts oder dem Delegierten über das Kampfurteil zu sprechen. In der Regel werten drei Punkrichter, bei Meisterschaften ist es zulässig fünf Punktrichter entscheiden zu lassen, wobei der Kampfrichter nicht mitpunktet. Die Punkttabellen dürfen nur von den zuständigen Verbandsorganen eingesehen werden.

Sekundanten

- Jeder Kämpfer hat Anspruch auf einen Trainer und ein oder zwei Helfer.

- Nur der Sekundant darf auf die Kampffläche oder in den Ring.

- Dem Helfer ist es erlaubt mit dem Kämfer zu sprechen, dürfen jedoch keine Hilfe leisten.

- Während des Kampfes dürfen sich Sekundanten und Helfer nicht auf der Kampffläche und/oder dem Ringpodium aufhalten, sowie die Hände auf der Kampffläche und Ringseile auflegen.

- In der Pause ist es nur dem Trainer erlaubt die Kampffläche zu betreten.

- Der Trainer ist berechtigt für seinen Kämpfer den Kampf aufzugeben (Handtuch werfen). Dies ist nicht erlaubt, während des Zählens des Kampfrichters.

- Unterstützungen jeder Art wie Zurufe und Weisungen für den Kämpfer während des Kampfes durch den Sekundanten ist erlaubt.

- Beim Kampfbeginn dürfen sich Gegenstände wie Handtuch, Eimer usw. auf der Kampffläche bzw. im Ring befinden.

- Der Sekundant und der Helfer können bei Regelverstößen ermahnt, verwarnt oder disqualifiziert werden. Bei Disqualifizierung sind sie für das ganze Tunier gesperrt.

- Bei zweimaliger Disqualifikation innerhalb von sechs Monaten werden sie auf die Dauer von sechs Monaten für jede Wettkampftätigkeit gesperrt.

- Bei der Kämpferbetreuung haben Sekundanten und Helfer alles zu unterlassen um die Zuschauer nicht zu belästigen.

- Beim Kommando "Seconds out" vom Kampfrichter, haben die Sekundanten und Helfer sofort und ohne Verzögerung die Kampffläche bzw. den Ring zu verlassen. Ist dies nicht der Fall, wird das Schiedsgericht (Jury) jedem Team, was sich nicht an die obigen Regeln hält, eine Verwarnung aussprechen. Bei zwei Verwarnungen innerhalb eines Kampfes, wird dies mit einen -1 Punkt bewertet.

Zeitnehmer

Er gibt den Beginn und das Ende einer Runde an. Kommandoworte: "Ring frei" kurz vor Ablauf der Pause an. "Ring frei" zu Beginn der Runde 1-2-3 usw. Bei der letzten Runde kann die Ankündigung lauten "Ring frei zur letzten Runde". Bei Unterbrechung stoppt er die Zeit, bei Freigabe geht der Kampf weiter. Der Kampfrichter gibt Anlass um die Zeit zu stoppen und weiter laufen zu lassen. Eine Zeitunterbrechung während des Kampfes erfolgt nur auf Anordnung des Kampfrichters z.B.: Kampfkleidung ordnen, bei Verletzungen, längeren Besprechungen der Seitenrichtern, sonstigen Störungen. Zeitunterbrechungen sollen nur in zwingenden Fällen vorgenommen werden. Ein zweiter Zeitnehmer kann zur Kontrolle eingesetzt werden.

Helfer vor Ort

Damit die Kämpfe reibungslos Ablaufen, sind vom Veranstalter Helfer zu stellen.                  

Deren Aufgaben sind:

- Die Handschuhe werden vor Kampfbeginn im Umkleideraum angezogen.

- Bei Kampfende sind die Boxhandschuhe an der Kampffläche auszuziehen wo der Helfer sie entgegennimmt und sie weiter gibt.

Kampfbeginn- und ende

Zu Kampfbeginn fordert der Ringrichter die beiden Kämpfer aus Ihren Ecken in die Kampfmitte und erklärt kurz die Regeln. Nach der Begrüßung der Kämpfer und der Freigabe des Ringrichters ist sofort Kampfbeginn. Kampfende wird durch den Kampfrichter mit dem Gong bekanntgegeben.